Nun wollten wir uns den Krugerpark mal in Ruhe und mit viel Zeit ansehen und planten eine Tour vom Süden in den Norden. Wir starteten im Crocodil River Camp, in dem uns abends die possierlichen Bushbabies einen Besuch abstatteten. Für uns war es das dritte Mal im Kruger und wir staunten nicht schlecht, denn das üppige Grün von damals war einem gelb verdorrtem Gras gewichen, die Erde war ausgetrocknet und staubig. Die meisten Bäume trugen keine Blätter mehr, das Gras spärlich und trocken und Wasser nur noch in künstlichen Wasserlöchern oder in den wasserführenden Flüssen- ideal für Tierbeobachtungen. Nun konnten wir sie leicht entdecken und sahen viele Zebras, Giraffen, Antilopen, Büffel, Nashörner und Elefanten. Der einst so wunderschöne Hippopool beim Lower Sabie Restcamp war komplett ausgetrocknet. Dafür lagen die Kolosse nun zu Dutzenden auf den Sandbänken des Lower Sabie und stritten mit den Krokodilen um die besten Sonnenplätze.
Zwei Nächte übernachteten wir im Restcamp „Berg en Dal“, ein wunderschön gelegenes Camp mit abendlicher Videovorführung im Amphietheater. Wir ergatterten ein Camp am Zaun und hatten jeden Abend Hyänenbesuch und Löwengebrüll. Gut das da der Zaun noch dazwischen war! Für die Kinder war das sehr spannend. Hier sahen wir dann auch unseren ersten Löwen mit mächtiger Mähne und auch wieder jede Menge Elefanten.
In der Umgebung von Skukuza, dem größten Restcamp im Kruger, sahen wir dann auch unsere Löwinnen wieder, die jeden Nachmittag um die gleiche Zeit zum Sabie River trotten um zu trinken. Wir sahen sie an beiden Tagen, die wir uns um Skukuza aufhielten.
Von hier aus in Richtung Norden begann für uns der schönste Teil des Parks, mit dem Camp Satara in seinem Zentrum. Man folgt der Straße nach Norden und kommt an einigen schönen Wasserstellen vorbei, wo sich viele Tiere zum Trinken aufhielten. Nun änderete sich das Vegetationsbild und der dichte Busch wich einer offenen Savanne mit Schirmakazien und großen Tierherden. Diese flache Landschaft der Marula-Savanne gilt als besonders „löwensicher“ und ist landschaftlich und wegen der vielen Tiere aüßerst reizvoll. Wir sahen dann auch vier Exemplare der „Königsfamilie“ und jede Menge Zebras, Antilopen und Giraffen.
An der Straße nach Letaba, noch immer im Savannengebiet, zählten wir an einem Wasserloch 18 Giraffen und sahen auch noch einen Leoparden.
Landschaftlichen Hochgenuss bietet die Srecke vom Olifant-River nach Letaba. Von hier hat man an einigen Aussichtspunkten einen herrlichen Blick über den Fluss vor der Kulisse der Lebombo Berge. Die Straße führt jedoch jetzt ausschließlich durch dicken Mopanebusch und es wurde schwer die Tiere zu entdecken. Nur manchmal gab der Busch den Blick auf den Fluss frei und die spärliche Graslandschaft mit weit ausladenden Schirmakazien, in deren Schatten wir manchmal Tiere sahen.
Das Letaba-Restcamp am Südufer des Letaba-River ist ein schönes Camp unter großen schattenspendenden Bäumen und dem sehenswerten Elefantenmuseum in dem man die Stoßzähne der „legendären Sieben“ bewundern kann. Nicht nur die Kinder waren beeindruckt wie groß so ein Elefant wirklich ist, wenn er vor einem steht. Rund um Letaba sahen wir dann auch die größten Elefanten des Krügerparks mit riesigen, langen Stoßzähnen. Der Ranger wies uns noch auf einen toten Elefanten in der Nähe des Camps hin, an dem hunderete Geier und ein Hyänenrudel um die Überreste stritten. Das war ein unglaublicher Anblick und die Chance Hyänen am Tage zu beobachten hat man nicht oft. Die Kinder waren so fasziniert, das sie garnicht wieder weg wollten und die Disskussion, um welche Sorte Geier es sich handelte und wie hässlich die Hyänen doch seien den ganzen Tag anhielt. Abends besuchten sie uns dann auch noch am Zaun, man konnte sie schon von Weitem riechen.
So ging unsere Zeit vorüber und den Norden vom Park werden wir uns für das nächste Mal aufheben müssen.
Wir verließen den Park am Phalaborwa-Gate und wählten die landschaftlich reizvolle R 71 für die Heimfahrt. Die Strasse schlängelte sich durch kleine Orte, vorbei an Berghängen überzogen mit Tee- und Obstplantagen. Der fruchtbare Boden und das subtropische Klima lässt hier Bananen, Orangen, Mangos, Kiwis und Avocados gedeihen. Hier luden wir uns das Auto erstmal mit frischen Obst voll und von hinten hörten wir nur noch Geschmatze, den Kindern schien es zu schmecken. Über den Magoebaskloof-Pass , der auf 5,6km durch dichten Urwald, Teeplantagen und vorbei an Obstplantagen auf 610m klettert, verließen wir die Gegend und fuhren leider wieder der Arbeit und der Schule entgegen. Doch wir hatten eine sehr abwechslungsreiche Zeit, mit vielen Erlebnissen und vielen Ideen zu neuen Abenteuern.